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"Optimierte Präsentationstechniken
- Schlüssel zur Akzeptanz"
Vorabdruck zur persönlichen
Verwendung
Sicheres Präsentieren
ist im heutigen beruflichen Umfeld eine Kernkompetenz von Führungskräften.
Ob vor Mitarbeitern oder Kunden, gut durchdachte und vorgebrachte Vorträge
sind ein wesentliches Element um zu motivieren, informieren, überzeugen
und verkaufen. - Das Angebot an Schulungen und Seminaren zu diesem Thema
ist groß. In diesem Beitrag gibt der Autor in griffigen Regeln
seine über Jahre gemachten, ergänzenden Erfahrungen wieder und
zählt die Elemente auf, die bei einem effektvollen Vortrag unabdingbar
sind. Die Vorschläge sind auch mit Gewinn im privaten Umfeld (Verein,
Karneval, etc.) umzusetzen.
Optimierte Präsentationstechniken
- Schlüssel zur Akzeptanz
Durch Verinnerlichung
von elementaren Techniken zum Erfolg
Von Ulrich Finkenzeller
Präsentieren - gestern
und heute
Gegenwärtig müssen
sich Fach- und Führungskräfte des mittleren und oberen Managements
immer häufiger mit der Notwendigkeit auseinandersetzen, kurzfristig
Aufgaben der Darstellung und Präsentation zu übernehmen. Früher
standen dazu nur wenige Hilfsmittel zur Verfügung. Diese waren
in der Regel leicht zu beherrschen. Der Ratschlag Martin Luthers an Prediger
war dementsprechend einfach: “Tritt fest auf, mach’s Maul auf, hör
bald auf.” In der Zwischenzeit sind sowohl die Ansprüche der Zuhörer
gewachsen als auch die Werkzeuge zum Gestalten einer Präsentation
verfeinert worden. Könner erreichen heute durchaus Talk-Show Niveau.
Der Prozeß der Vorbereitung einer Präsentation ist entsprechend
komplexer und langwieriger geworden.
Wesentliche Aspekte
Bei der Zusammenstellung
einer Präsentation ist sowohl die sachliche als auch die gefühlsmäßige
Ebene der Zuhörer zu berücksichtigen. Nichtverbale Elemente der
Gestaltung betreffen:
-
Aufbau und Gliederung
-
Visualisierungshilfen
-
Einsatz von Stilmitteln
-
Körpersprache, Mimik und
Gestik sowie die
-
Beherrschung der wichtigsten
Argumentationstechniken.
Insbesondere der letzte Aspekt
soll hier vertieft werden.
Lernen von den Besten
Der Erfolg einer Präsentation
hängt entscheidend von Schlüsselfaktoren ab, die unten vorgestellt
werden. Eine vom Autor gemachte Analyse und die Auswertung einschlägiger
Literatur haben folgende konkreten Hinweise zur Gestaltung einer optimalen
Präsentation ergeben:
-
Wählen Sie einen Titel,
der mit dem eigentlichen Vortrag selbst nur wenig zu tun hat.
-
Lassen Sie Ihre Zuhörer
von Anfang an über Ihr Ziel im Unklaren.
-
Schließen Sie weniger
Intelligente von Anfang an durch Verwendung von Wissen aus, das Ihnen,
aber nicht ihnen zur Verfügung steht.
-
Lassen Sie Ihre Zuhörer
möglichst bald den Faden verlieren.
-
Sprechen Sie unbedingt länger
als eine Stunde, ohne Pausen.
-
Gebrauchen Sie nie andere Hilfsmittel
als Flipcharts, Folien oder PowerPoint, denn alles andere ist altmodisch. Die Verwendung von freier
Rede bringt Sie nur in die unerwünschte Nähe von Martin Luther
(s.o.).
-
Machen Sie allen klar, daß
kein Zusammenhang zwischen den einzelnen Abschnitten Ihrer Präsentation besteht.
-
Argumentieren Sie mit umfangreichen
Abfolgen von Zahlen und Tabellen, wo immer möglich.
-
Benutzen Sie grundsätzlich das Material anderer
ohne dessen Herkunft offenzulegen, denn Diskretion ist wichtiger als Teamgeist.
-
Ordnen Sie Ihren Unterlagen
nie vorher: während des Vortrags ist dazu immer noch genügend
Zeit.
-
Führen Sie neue Definitionen
und Bezeichnungen für alte Begriffe ein.
-
Gebrauchen Sie einfache Modelle
und Beispiele - aber werden Sie nie zu einfach.
-
Sprechen Sie ausführlich
über alle Überlegungen und Fälle, die nicht zum Erfolg führten.
-
Beweisen Sie Ihren Ansatz mit
einem (und nur einem) Beispiel.
-
Zeigen Sie alle unwichtigen
Daten, sonst glauben die Zuhörer, Sie hätten überhaupt keine.
-
Trinken Sie von Zeit zu Zeit
einen Schluck Wasser, das sieht man gerne und zeigt Ihre vorbildliche Einstellung
zur Ernährung.
-
Bereiten Sie das Ende des Vortrags
nicht planvoll vor sondern hören Sie einfach auf, wenn die äußeren
Umstände und nicht Sie es erforderlich machen.
-
Ignorieren Sie diese Ratschläge,
denn sie sind nur für andere gedacht.
Die Beobachtung einer Vielzahl
von Referenten hat zeigt, daß die angeführten Punkte bereits
ihren Einzug in alle Hierarchieebenen gefunden haben. Eine Studie über
die Situation im anglo-amerikanischen und asiatischen Umfeld ist in Vorbereitung.
Dr. Ulrich Finkenzeller ist
Unternehmensberater für strategisches Entwicklungs- und Innovationsmanagement.
© Dr. Ulrich Finkenzeller,
Schwetzingen-Plankstadt 2000